Betreuung in der Klinik
Frauen bleiben nach einer Fehl- oder Totgeburt meist nur ein oder zwei Tage in der Klinik. So bleibt nicht viel Zeit, eine ausreichende Betreuung zu erhalten.
Für viele Mütter ist vor allem die Vorstellung, ihr totes Baby auf natürlichem Weg zur Welt zu bringen, sehr angsteinflößend und schrecklich. Doch gerade durch diesen Vorgang, kann der Abschied vom Kind leichter fallen und diesen begreifbarer machen. Durch die Geburt haben die Eltern eine Erinnerung an das verstorbene Kind, auch wenn sie es sofort danach nicht sehen wollen. Fotos, die von den Kindern gemacht werden können helfen, den Abschied leichter zu machen. Während des Klinikaufenthalts versucht das Krankenhauspersonal geeignete Rituale für das betroffene Paar zu finden (vgl. Salzburger Landeskliniken – Universitätsklinikum Salzburg, 2015).
Für alle Beteiligten in es wichtig, dass das Betreuungspersonal gut informiert ist. Hier ist es von Vorteil, wenn sich die Hebammen, Krankenschwestern und Ärzte bereits davor über das Thema informiert haben oder schon einmal mit Betroffenen zu tun hatten. Unvorbereitetes Personal kann die Mütter und Väter noch mehr verunsichern und wird auch selbst mehr belastet. Den Eltern kann es helfen, wenn sie merken, dass auch die Betreuenden von der Situation ergriffen sind und Gefühle zulassen. Anteilnahme und Trost sind genauso wichtig, wie das Erklären der Todesursache in einfachen und verständlichen Worten. Die Worte sollten dabei sehr behutsam gewählt werden, da unbedachte Aussagen Betroffene noch mehr treffen (vgl. Harder, S. 159).
